Die Debatte um die steigende Zahl verspäteter Nachtflüge am Flughafen Hamburg erreicht eine neue Dimension. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hat sich im Hamburger Abendblatt erstmals klar für ein Startverbot nach 23 Uhr ausgesprochen – und stellt sich damit gegen die SPD-geführte Wirtschaftsbehörde unter Senatorin Melanie Leonhard, die weiterhin an der umstrittenen Verspätungsregelung festhält.
Die Zahl der verspäteten Nachtflüge am Hamburger Flughafen nimmt weiter zu und stellt eine erhebliche Belastung für die Anwohner:innen dar. Laut unserer aktuellen Analyse gab es im Januar 42 verspätete Flüge nach 23 Uhr – doppelt so viele wie im Januar des Vorjahres. Dieser Anstieg liegt deutlich über dem langjährigen Monatsdurchschnitt von 30 verspäteten Flügen seit 2017.
Die Luftverkehrswirtschaft schlägt Alarm: Am bundesweiten Wirtschaftswarntag fordert der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) die Abschaffung der Luftverkehrssteuer. Doch Umwelt- und Bürgerinitiativen halten dagegen – allen voran die BIG Fluglärm Hamburg. Ihr Vorsitzender Martin Mosel warnt vor den Folgen eines ungebremsten Wachstums des Luftverkehrs.
Zur Bundestagswahl 2025 präsentierten fünf Umweltorganisationen, darunter der Deutsche Naturschutzring (DNR) und die Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF), eine umfassende „Agenda Klimaneutraler Luftverkehr“. Diese wurde als gemeinsamer Appell veröffentlicht und fordert entschiedene Maßnahmen, um den Luftverkehr nachhaltig zu gestalten.
Der Umweltverband BIG Fluglärm in Hamburg hat heute sein „BIG-Wahlspezial“ online gestellt. Die neue Seite zeigt Analysen der Parteipositionen und Forderungen rund um die Themen Fluglärm, Luftverkehr und Lebensqualität. Mit Blick auf die Bürgerschaftswahl 2025 bietet die Webseite www.big-wahlspezial.de eine zentrale Anlaufstelle für Bürger:innen, die sich informieren und aktiv einbringen möchten.