Die geplante Reform der EU-Fluggastrechte gefährdet nicht nur den Verbraucherschutz, sondern auch den nächtlichen Lärmschutz. Wenn Airlines erst ab fünf Stunden Verspätung zahlen müssen, entfällt ein zentraler Anreiz für Pünktlichkeit. Die Folge: mehr Starts und Landungen in der sensiblen Nachtzeit, mehr Lärm für die Bevölkerung, weniger Schutz durch bestehende Nachtflugbeschränkungen. Der Schutz der Nachtruhe darf nicht der Luftfahrtlobby geopfert werden.
10 Euro weniger – und der Standort ist gerettet? So lautet die Erzählung des BDL. Dabei zeigt das DLR-Gutachten: Nur 3,2 % der Verkehrsflaute gehen auf gestiegene Standortkosten zurück. Trotzdem wird ein Lobbyaufwand betrieben, als hinge das Bruttosozialprodukt am Bordkaffee. Die 10-Euro-Frage ist kein Sachargument – sie ist Symbol einer Branche, die Maß, Mitte und Wirklichkeit verloren hat. Willkommen im Theater der Absurditäten.
Der Expertenrat für Klimafragen kritisiert die Zielverfehlung im Verkehrssektor – doch der Luftverkehr bleibt in der Bewertung unterbelichtet. Internationale Flüge, Nicht-CO₂-Effekte und Subventionen spielen kaum eine Rolle. Martin Mosel fordert als Vorsitzender der BIG Fluglärm Hamburg: Wer Klimaschutz ernst meint, muss auch den Flugverkehr in die Verantwortung nehmen – mit klaren Emissionszielen, echtem Preisdruck und ohne Ausnahmen für eine der klimaschädlichsten Branchen.
Der Austritt aus der Hamburger Allianz für den Fluglärmschutz zeigt Wirkung: Aus Wien, Leipzig und den Niederlanden erreichen uns deutliche Signale der Zustimmung. Überall dort steht die Glaubwürdigkeit sogenannter Dialogforen auf dem Prüfstand. Kritisiert werden ausbleibende Konsequenzen, ignorierte Empfehlungen und ein Beteiligungsapparat ohne Wirkung. Der politische Stillstand in Hamburg bestätigt: Der Schritt war notwendig – und überfällig.
Der neue Koalitionsvertrag von SPD und Grünen ist eine klare Entscheidung gegen den Fluglärmschutz. Kein erweitertes Nachtflugverbot, keine wirksame Verspätungsregelung, kein Schutz für die Gesundheit der Betroffenen. Stattdessen Ausbau des Flughafens und Schweigen zur Allianz. Die BIG zieht Konsequenzen und bleibt laut – für echten Schutz und politische Verantwortung.
Politische Kontrolle und mangelnde Transparenz prägen den Umgang mit dem Flughafen Hamburg. Die Ernennung von Dr. Bettina Schomburg zur Vorsitzenden der Fluglärmschutzkommission verdeutlicht strukturelle Interessenkonflikte. Gefordert wird ein Neuanfang: mehr demokratische Kontrolle, echte Bürgerbeteiligung und eine Reform parteipolitisch verfestigter Machtstrukturen.
Die neue Bundesregierung verpasst mit dem Koalitionsvertrag die Chance auf eine echte Luftverkehrswende. Statt Lärmschutz, Klimaverantwortung und Gesundheitsschutz stehen Standortinteressen und Wettbewerbsfähigkeit im Mittelpunkt. Weder Flugbewegungen noch Nachtflüge sollen begrenzt werden. Die Abschaffung der PtL-Quote zeigt: Der Branche wird weiter freie Hand gelassen – zulasten der Betroffenen durch Fluglärm und der dringend nötigen Klimaziele.
In seinem Gastbeitrag beleuchtet Dr. Horst Bröhl-Kerner die wachsende Kluft zwischen den Aussagen der Luftverkehrslobby und den tatsächlichen Befunden offizieller Gutachten. Am Beispiel aktueller Forderungen nach niedrigeren „Standortkosten“ zeigt er, wie Zahlen zurechtgebogen und politische Entscheidungen vorbereitet werden – zulasten von Umwelt, Gesundheit und Glaubwürdigkeit. Ein kritischer Blick hinter die Kulissen der Luftverkehrspolitik.
Die Diskussion um eine erneute Olympiabewerbung Hamburgs für das Jahr 2040 wirft zahlreiche Fragen hinsichtlich der damit verbundenen Belastungen für die Bevölkerung auf. Besonders besorgniserregend sind die Auswirkungen auf den Flugverkehr und die damit verbundenen Lärm- und Umweltprobleme. Bereits bei der geplanten Bewerbung für die Olympischen Spiele 2024 wurden erhebliche Zweifel an der Vereinbarkeit einer solchen Großveranstaltung mit den berechtigten Interessen der von Fluglärm betroffenen Bürgerinnen und Bürger laut.
Die Fortsetzung der rot-grünen Koalition scheint beschlossen – doch was bedeutet das für die Flughafenpolitik? Die Betroffenen durch Fluglärm erwarten klare Verbesserungen, statt weiterer Verzögerungen und Ausreden. Insbesondere die SPD muss sich der Kritik stellen, dass sie in der Vergangenheit notwendige Änderungen blockiert hat.
Der Streik am Hamburger Flughafen bringt für viele Betroffene des Fluglärms eine seltene Erholung. Während Passagiere Unannehmlichkeiten erlebten, zeigte sich, wie wohltuend weniger Flugverkehr für Mensch und Umwelt ist. Ein Zeichen, das zum Umdenken anregen sollte. Ein Kommentar.
Der Umweltverband BIG Fluglärm in Hamburg nimmt mit großer Sorge die jüngste Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag zur Kenntnis, die mit 551 Fragen zu zahlreichen gemeinnützige Organisationen eingereicht wurde. Auch wenn eine solche Anfrage parlamentarisch zulässig sein mag, stellt sie de facto eine massive Belastung für ehrenamtlich engagierte Verbände dar und droht, diese in ihrer wichtigen Arbeit zu behindern.
Die heute vom Hamburger Senat präsentierte Fluglärmbilanz für 2024 zeichnet ein verzerrtes Bild der Situation rund um den Flughafen Hamburg. Zwar ist die Zahl der Fluglärmbeschwerden erneut gesunken, doch deutet dies nicht auf eine Verbesserung der Belastungssituation hin. Vielmehr zeigt sich eine zunehmende Resignation unter den Betroffenen, da Beschwerden ganz offensichtlich keine spürbaren Veränderungen bewirken. Die Zahl der Nachtflüge hat sich weiter deutlich und unverhälntismäßig erhöht, was die Gesundheits- und Lebensqualität vieler Hamburgerinnen und Hamburger und von den Betroffenen im Umland massiv beeinträchtigt.
Nur noch wenige Stunden trennen uns vom Jahreswechsel und das Jahr 2024 ist zu Ende. Das vergangene Jahr 2024 war für unseren Verband ein weiteres Jahr des intensiven Engagements im Kampf gegen die Auswirkungen des Fluglärms auf unsere Gesundheit und Lebensqualität. In diesem Rückblick möchten wir einige der wichtigsten Ereignisse und Erfolge des Jahres zusammenfassen.
Nach dem überraschenden Rücktritt von Carl Ahlgrimm am vergangenen Dienstag, hat die Mitgliederversammlung am Freitag in Frankfurt/Main ein neues Präsidium und den Vorstand gewählt. Neuer Präsident der Bundesvereinigung ist Werner Kindsmüller aus Kaarst, der bereits als Vizepräsident aktiv war.
Während Zeter und Mordio über die Klimakleber geschüttet wird, bleibt die Aufregung um das wenige politische Engagement gegen die immer deutlichere Klimakatastrophe fast vollständig aus. Ist es richtig den Luftverkehr derart zu schonen, dass eine Rückkehr zu den Überbelastungen des Jahres 2019 politisch wie wirtschaftlich gemeinsame Sache zu sein scheint?
Würde der Luftverkehr seine generationenübergreifende Verantwortung für Umwelt und Klima regulär bepreisen, würden sich die Flugtickets deutlich verteuern.
Heute berichtet das Hamburger Abendblatt über eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und deren simulierten Plänen für ein Betrieb von Flugtaxen in Hamburg.
Das DLR geht im Ergebnis ihrer irrwitzigen Überlegungen davon aus, dass eine Flugtaxenbetrieb mit rund 3.000 Flügen und 275 Lufttaxen in Hamburg zu realisieren wäre.
Die Fluglärmschutzbeauftragte (FLSB) wird während der Zeit des Manövers das Nachtflugverbot großzügiger auslegen. Flugzeuge dürfen bis 1 Uhr nachts starten oder landen, wenn nachweislich die Verspätung dem Manöver geschuldet ist. Die FLSB entscheidet in jedem Einzelfall mit einer Ausnahmegenehmigung.
Neu im Podcast „Der Bote im Ohr“ aus Groß Borstel: Martin Mosel über die Belastungen durch den innerstädtischen Flughafen in Hamburg. Über Fluglärm, immer mehr nächtliche Verspätungen, über Regeln, Verantwortung und Verstöße.
Uwe Schröder hat sich darüber mit Martin Mosel unterhalten. Der ist Vorsitzender der BIG – dem Dachverband der Bürgerinitiativen und Vereine für Fluglärm-, Klima- und Umweltschutz e.V. (BIG-Fluglärm Hamburg). Martin Mosel ist auch 2. Vorsitzender des BUND, der sich auch gegen Fluglärm und seine Folgen positioniert hat.
Wer schon immer mehr erfahren wollte
– über Flugzeuge und Nachtflugverbote
– warum Fluglärm definitiv nicht gesund für uns und unsere Umwelt ist
– und welche der 4 Start- und Landebahnen am Flughafen die meistgenutzte ist, dem wünschen wir jetzt viel Spaß beim Hören!
Ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und friedvolles Jahr 2022!
Heute wird „Das Letzte seiner Art“ ausgeliefert: der A380 ist nach einer kurzen Serie von 251 ausgelieferten Flugzeugen endgültig Geschichte. Hamburg und der A380 haben eine besondere Verbindung – heute nun verlässt der letzte A380 die Stadt. Ein Flugzeug, dass die Stadt gespaltet hat und zu einer einer der grössten industriepolitischen Lügen geworden ist. Die Opfer der Stadt waren groß. Die Vergewaltigung von Fluss und Natur, der Eingriff in Lebensqualität und Stadtbild, Lärm und Emissionen über der gesamten Stadt – eine aus heutiger Sicht sozialökologische Wahnsinnstat! Ein Frevel, den es so nie wieder geben darf und geben wird.