Umweltverband BIG Fluglärm fordert Ergänzung der Klimaanpassungsstrategie: Luftverkehr als Belastungsfaktor berücksichtigen

Der Umweltverband BIG Fluglärm in Hamburg sieht die heute vom Hamburger Senat beschlossene Klimaanpassungsstrategie als wichtigen Schritt zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Stadt gegenüber den Folgen des Klimawandels. Allerdings kritisiert der Verband für die vom Luftverkehr betroffenen Bürgerinnen und Bürger, dass der Luftverkehr und seine Auswirkungen auf Klima und Umwelt in der Strategie bislang keine Berücksichtigung finden.

Dazu Martin Mosel, Vorsitzender des Umweltverbands BIG Fluglärm in Hamburg:
„Der Klimawandel hat direkte Auswirkungen auf den Luftverkehr – und umgekehrt trägt der Luftverkehr erheblich zur Klimakrise bei. Gleichzeitig nehmen wetterbedingte Verspätungen zu, was zu einer stärkeren Belastung durch verspätete Nachtflüge führt. Diese Problematik muss in der Klimaanpassungsstrategie Hamburgs mitgedacht werden.“

Zunehmende Wetterextreme beeinflussen den Luftverkehr

Bereits heute sind die Auswirkungen des Klimawandels auf den Luftverkehr spürbar:

  • Häufigere und intensivere Unwetterlagen wie Stürme, Starkregen und Hitzewellen führen zu Flugverspätungen und Ausweichlandungen, was die Kapazitäten des Hamburger Flughafens zusätzlich belastet.
  • Die steigende Zahl wetterbedingter Verspätungen nach 23 Uhr führt zu einer Zunahme des Nachtflugverkehrs, der für die Bevölkerung in Hamburg und im Umland eine erhebliche Belastung darstellt.
  • Hitzewellen und Starkregen stellen neue Herausforderungen für die Flughafeninfrastruktur dar, mit Beeinträchtigungen von Start- und Landebahnen oder der Bodenabfertigung.

„Angesichts dieser Entwicklungen muss der Luftverkehr Teil der Klimaanpassungsstrategie werden. Die Stadt kann es sich nicht leisten, dieses Handlungsfeld zu ignorieren“ergänzt Mosel.

Forderungen für eine nachhaltige Klimaanpassung im Luftverkehr

Um die Auswirkungen des Klimawandels auf den Luftverkehr und dessen Folgen für Hamburg besser zu bewältigen, schlägt BIG Fluglärm folgende Ergänzungen zur Klimaanpassungsstrategie vor:

1. Berücksichtigung des Luftverkehrs in der Strategie

  • Aufnahme des Luftverkehrs als relevantes Handlungsfeld in der Klimaanpassungsstrategie Hamburgs.
  • Analyse der klimawandelbedingten Risiken für den Flughafenbetrieb und deren Auswirkungen auf die Stadt.

2. Reduzierung des wetterbedingten Nachtflugverkehrs

  • Maßnahmen zur Vermeidung wetterbedingter Verspätungen, die zu späten Landungen nach 23 Uhr führen.
  • Konsequente Einhaltung und Überwachung der Nachtflugbeschränkungen.

3. Anpassung der Flughafeninfrastruktur an Klimafolgen

  • Entwicklung eines Resilienzplans für den Hamburger Flughafen mit Maßnahmen zur Bewältigung von Extremwetterereignissenund die Auswirkungen auf den Flugbetrieb insbesondere zur Vermeidung von Verspätungen und Nachtflügen nach 23 Uhr.

4. Förderung alternativer, klimaresilienter Verkehrskonzepte

  • Ausbau von Hochgeschwindigkeitszügen als Alternative zu Kurzstreckenflügen.
  • Förderung multimodaler Verkehrskonzepte, um Abhängigkeiten vom Flugverkehr zu reduzieren.

Hamburg braucht eine ganzheitliche Klimaanpassung

BIG Fluglärm fordert den Senat auf, die Klimaanpassungsstrategie entsprechend zu erweitern und den Luftverkehr als wichtigen Faktor in die Planungen einzubeziehen.

„Die Klimaanpassungsstrategie darf nicht nur einzelne Sektoren berücksichtigen, sondern muss alle relevanten Bereiche umfassen. Der Luftverkehr und seine Auswirkungen auf die Stadt Hamburg gehören eindeutig dazu“so Mosel.

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