Der Kerosinengpass am Flughafen Hamburg legt schonungslos die Abhängigkeit der Luftfahrt von fossilen Energien offen. Statt zu weniger Emissionen führt der Ausfall zu Umwegen, Zusatzgewicht und Tankstopps – mit noch höheren Belastungen für Klima und Umwelt. Für Betroffene rund um den Flughafen mag es kurzfristig ruhiger werden, doch das Problem wird nur verlagert. Der Vorfall zeigt: Ohne eine planvolle Reduktion des Flugverkehrs bleibt jeder „Spritmangel“ nur ein Störfall, kein Klimaschutz.
Am 13. September ist der Internationale Tag gegen Nachtflüge. Während europaweit Initiativen für Nachtruhe protestieren, bleibt Hamburgs Politik untätig. 2024 wurden über 1.000 Flüge nach 23 Uhr gezählt, bis August 2025 schon 516 – plus 21 nach Mitternacht. Die WHO warnt: Schon 40 dB Nachtlärm machen krank. Unsere Forderung: Schluss mit planbaren Nachtflügen, konsequente Durchsetzung der Nachtruhe und endlich klare politische Entscheidungen.
Die Luftverkehrslobby verbreitet gezielt das Märchen, die Luftverkehrsteuer sei schuld am Rückgang der Passagierzahlen. Doch das DLR-Gutachten 2025 zeigt: Nur 3,2 % des Rückgangs hängen mit gestiegenen Standortkosten zusammen – die Steuer spielt kaum eine Rolle. Stattdessen wirken strukturelle Marktveränderungen und Airline-Kürzungen. Die Steuer ist wirksam, gerecht und klimapolitisch notwendig. Wer fliegt, soll zahlen – nicht täuschen.
Zehn Jahre nach der Gründung der Allianz für den Fluglärmschutz zieht der Umweltverband BIG eine bittere Bilanz: Nachtflüge steigen, die Kontrolle ist ausgesetzt, und die Verspätungsregelung wird systematisch unterlaufen. Ein kollabiertes Schutzsystem, blockierte Reformen – und die Landesbehörden sehen zu. Jetzt liegt der Fall beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung. Ein Weckruf für Hamburgs Fluglärmpolitik.
Es braucht endlich eine unabhängige, externe Risiko- und Unfallfolgenanalyse für den innerstädtischen Flughafen Hamburg. Frühere Unglücke und Beinahekatastrophen belegen die reale Gefährdung. BIG Fluglärm schließt sich der Forderung der Notgemeinschaft der Flughafenanlieger an. Wenn es bestehende Risikoanalysen gibt, sind diese offenzulegen, öffentlich zugänglich zu machen und unter Beteiligung der Öffentlichkeit zu bewerten. Sicherheit braucht Transparenz.
Während Hamburg sich als nachhaltige Metropole inszeniert, steigen die nächtlichen Flugbewegungen auf Rekordniveau – 197 Flüge nach 23 Uhr allein bis Mai. Die Verspätungsregelung schützt nicht, sie legitimiert. Kritik daran wird vom Flughafen als „Stimmungsmache“ diffamiert. Die BIG Fluglärm Hamburg hält dagegen: mit klaren Daten, rechtlichen Schritten und der Forderung nach echter Nachtruhe statt PR-Rhetorik. Hamburg braucht Regeln – keine Ausnahmen für wirtschaftliche Interessen.
Die geplante Reform der EU-Fluggastrechte gefährdet nicht nur den Verbraucherschutz, sondern auch den nächtlichen Lärmschutz. Wenn Airlines erst ab fünf Stunden Verspätung zahlen müssen, entfällt ein zentraler Anreiz für Pünktlichkeit. Die Folge: mehr Starts und Landungen in der sensiblen Nachtzeit, mehr Lärm für die Bevölkerung, weniger Schutz durch bestehende Nachtflugbeschränkungen. Der Schutz der Nachtruhe darf nicht der Luftfahrtlobby geopfert werden.
10 Euro weniger – und der Standort ist gerettet? So lautet die Erzählung des BDL. Dabei zeigt das DLR-Gutachten: Nur 3,2 % der Verkehrsflaute gehen auf gestiegene Standortkosten zurück. Trotzdem wird ein Lobbyaufwand betrieben, als hinge das Bruttosozialprodukt am Bordkaffee. Die 10-Euro-Frage ist kein Sachargument – sie ist Symbol einer Branche, die Maß, Mitte und Wirklichkeit verloren hat. Willkommen im Theater der Absurditäten.
Der Expertenrat für Klimafragen kritisiert die Zielverfehlung im Verkehrssektor – doch der Luftverkehr bleibt in der Bewertung unterbelichtet. Internationale Flüge, Nicht-CO₂-Effekte und Subventionen spielen kaum eine Rolle. Martin Mosel fordert als Vorsitzender der BIG Fluglärm Hamburg: Wer Klimaschutz ernst meint, muss auch den Flugverkehr in die Verantwortung nehmen – mit klaren Emissionszielen, echtem Preisdruck und ohne Ausnahmen für eine der klimaschädlichsten Branchen.
Die EU-Kommission plant eine grundlegende Reform des europäischen Luftverkehrsrechts. Die BIG Fluglärm Hamburg hat dazu eine umfassende Stellungnahme eingereicht – mit klaren Forderungen: Kurzstreckenflüge verlagern, Nachtruhe schützen, Klimaziele verbindlich machen und Betroffene beteiligen. Der Flugverkehr darf nicht länger ein rechtsfreier Raum für Emissionen und Lärm sein. Jetzt braucht es Regeln, die Menschen und Umwelt schützen.
Der Austritt aus der Hamburger Allianz für den Fluglärmschutz zeigt Wirkung: Aus Wien, Leipzig und den Niederlanden erreichen uns deutliche Signale der Zustimmung. Überall dort steht die Glaubwürdigkeit sogenannter Dialogforen auf dem Prüfstand. Kritisiert werden ausbleibende Konsequenzen, ignorierte Empfehlungen und ein Beteiligungsapparat ohne Wirkung. Der politische Stillstand in Hamburg bestätigt: Der Schritt war notwendig – und überfällig.
Am Erdüberlastungstag hat Deutschland alle Ressourcen verbraucht, die die Erde für ein Jahr bereitstellen kann – wenn alle so lebten wie wir. Der Luftverkehr spielt dabei eine zentrale Rolle: klimaschädlich, privilegiert und wachstumsorientiert. Kurzstreckenflüge, Steuerbefreiungen und ausbleibende Regulierung machen den Sektor zum blinden Fleck der Klimapolitik. Eine echte Verkehrswende braucht auch ein Umdenken beim Fliegen.
Anlässlich des Tags gegen Lärm 2025 kritisiert der Umweltverband BIG Fluglärm in Hamburg den neuen Hamburger Senat scharf: Trotz wachsender Belastung durch nächtliche Verspätungen enthält der Koalitionsvertrag keine Verbesserungen beim Fluglärmschutz. Martin Mosel fordert eine wirksame Verschärfung der Verspätungsregelung und den Schutz der Nachtruhe – Gesundheit sei nicht verhandelbar.
Der neue Koalitionsvertrag von SPD und Grünen ist eine klare Entscheidung gegen den Fluglärmschutz. Kein erweitertes Nachtflugverbot, keine wirksame Verspätungsregelung, kein Schutz für die Gesundheit der Betroffenen. Stattdessen Ausbau des Flughafens und Schweigen zur Allianz. Die BIG zieht Konsequenzen und bleibt laut – für echten Schutz und politische Verantwortung.
Der Umweltverband BIG Fluglärm hat gemeinsam mit weiteren Initiativen ihren Austritt aus der Allianz für den Fluglärmschutz erklärt. Nach fast zehn Jahren Beteiligung ziehen die Unterzeichnenden eine ernüchternde Bilanz: Die Allianz sei strukturell wirkungslos und könne keine wirksamen Impulse mehr setzen. Der Schritt ist keine Abkehr vom Engagement, sondern Ausdruck des Anspruchs auf echte Beteiligung und wirksamen Fluglärmschutz.
Der Flughafen Hamburg hat heute eine neue Studie des HWWI präsentiert, die seine wirtschaftliche Bedeutung hervorhebt. Die BIG Fluglärm kritisiert die einseitige Ausrichtung: Umwelt- und Gesundheitskosten durch Lärm und Emissionen bleiben völlig unberücksichtigt. Allein durch Klimaschäden und Lärmbelastung entstehen jedes Jahr externe Kosten in mehrfacher Millionenhöhe – getragen von der Allgemeinheit, nicht von der Luftfahrt.
Politische Kontrolle und mangelnde Transparenz prägen den Umgang mit dem Flughafen Hamburg. Die Ernennung von Dr. Bettina Schomburg zur Vorsitzenden der Fluglärmschutzkommission verdeutlicht strukturelle Interessenkonflikte. Gefordert wird ein Neuanfang: mehr demokratische Kontrolle, echte Bürgerbeteiligung und eine Reform parteipolitisch verfestigter Machtstrukturen.
Die neue Bundesregierung verpasst mit dem Koalitionsvertrag die Chance auf eine echte Luftverkehrswende. Statt Lärmschutz, Klimaverantwortung und Gesundheitsschutz stehen Standortinteressen und Wettbewerbsfähigkeit im Mittelpunkt. Weder Flugbewegungen noch Nachtflüge sollen begrenzt werden. Die Abschaffung der PtL-Quote zeigt: Der Branche wird weiter freie Hand gelassen – zulasten der Betroffenen durch Fluglärm und der dringend nötigen Klimaziele.