Der Flughafen Hamburg hat heute eine neue Studie des HWWI präsentiert, die seine wirtschaftliche Bedeutung hervorhebt. Die BIG Fluglärm kritisiert die einseitige Ausrichtung: Umwelt- und Gesundheitskosten durch Lärm und Emissionen bleiben völlig unberücksichtigt. Allein durch Klimaschäden und Lärmbelastung entstehen jedes Jahr externe Kosten in mehrfacher Millionenhöhe – getragen von der Allgemeinheit, nicht von der Luftfahrt.
Der Umweltverband BIG Fluglärm in Hamburg weist die Forderungen des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) entschieden zurück. Der BDL verlangt eine staatliche Übernahme der Sicherheitskosten und eine Finanzierung der Flugsicherung aus Steuermitteln. BIG Fluglärm sieht darin einen dreisten Versuch, die hochprofitable Luftfahrtbranche weiter auf Kosten der Allgemeinheit zu privilegieren – während die Bahn unterfinanziert bleibt und Straßen verfallen.
Die Diskussion um die Verspätungsregelungen am Hamburger Flughafen erhitzt weiter die Gemüter. Martin Mosel, Vorsitzender des Umweltverbands BIG Fluglärm in Hamburg, hat scharfe Kritik an der Haltung von Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) geäußert. Hintergrund ist die von der Senatorin geäußerte Bereitschaft, Spannungsfelder durch Lärmbelastung hinzunehmen. „Lärm ist eine Belastung. Das bringt Spannungsfelder mit sich – und diese werden wir aushalten müssen“, so Leonhard. Die BIG wertet diese Aussage als Duldung von Rechtsverstößen.
Martin Mosel ist der neue Vorsitzende der BIG | Dachverband der Bürgerinitiativen und Vereine für Fluglärm-, Klima- und Umweltschutz e.V. (BIG-Fluglärm Hamburg). Die Hauptversammlung des Verbandes hat den 55-jährigen Luftfahrtexperten einstimmig zum Nachfolger von Dr. Michael Breyer gewählt, der nicht wieder angetreten ist. Wiedergewählt als Stellvertreter wurde der Alsterdorfer Rechtsanwalt Rainer Köncke. Der Journalist und Sozialwissenschaftler Uwe Schröder aus Groß Borstel übernimmt das Amt des Schatzmeisters.