Der Kerosinengpass am Flughafen Hamburg legt schonungslos die Abhängigkeit der Luftfahrt von fossilen Energien offen. Statt zu weniger Emissionen führt der Ausfall zu Umwegen, Zusatzgewicht und Tankstopps – mit noch höheren Belastungen für Klima und Umwelt. Für Betroffene rund um den Flughafen mag es kurzfristig ruhiger werden, doch das Problem wird nur verlagert. Der Vorfall zeigt: Ohne eine planvolle Reduktion des Flugverkehrs bleibt jeder „Spritmangel“ nur ein Störfall, kein Klimaschutz.
Es braucht endlich eine unabhängige, externe Risiko- und Unfallfolgenanalyse für den innerstädtischen Flughafen Hamburg. Frühere Unglücke und Beinahekatastrophen belegen die reale Gefährdung. BIG Fluglärm schließt sich der Forderung der Notgemeinschaft der Flughafenanlieger an. Wenn es bestehende Risikoanalysen gibt, sind diese offenzulegen, öffentlich zugänglich zu machen und unter Beteiligung der Öffentlichkeit zu bewerten. Sicherheit braucht Transparenz.
Während Hamburg sich als nachhaltige Metropole inszeniert, steigen die nächtlichen Flugbewegungen auf Rekordniveau – 197 Flüge nach 23 Uhr allein bis Mai. Die Verspätungsregelung schützt nicht, sie legitimiert. Kritik daran wird vom Flughafen als „Stimmungsmache“ diffamiert. Die BIG Fluglärm Hamburg hält dagegen: mit klaren Daten, rechtlichen Schritten und der Forderung nach echter Nachtruhe statt PR-Rhetorik. Hamburg braucht Regeln – keine Ausnahmen für wirtschaftliche Interessen.
Hamburg plant die Olympischen Spiele – und blendet die Folgen für Umwelt und Nachtruhe erneut aus. Der Umweltverband BIG Fluglärm warnt vor massivem Zusatzverkehr, wachsender Nachtflugbelastung und klimapolitischem Doppelspiel. Olympia darf nicht auf Kosten der Gesundheit und Glaubwürdigkeit stattfinden.
Der Austritt aus der Hamburger Allianz für den Fluglärmschutz zeigt Wirkung: Aus Wien, Leipzig und den Niederlanden erreichen uns deutliche Signale der Zustimmung. Überall dort steht die Glaubwürdigkeit sogenannter Dialogforen auf dem Prüfstand. Kritisiert werden ausbleibende Konsequenzen, ignorierte Empfehlungen und ein Beteiligungsapparat ohne Wirkung. Der politische Stillstand in Hamburg bestätigt: Der Schritt war notwendig – und überfällig.
Der neue Koalitionsvertrag von SPD und Grünen ist eine klare Entscheidung gegen den Fluglärmschutz. Kein erweitertes Nachtflugverbot, keine wirksame Verspätungsregelung, kein Schutz für die Gesundheit der Betroffenen. Stattdessen Ausbau des Flughafens und Schweigen zur Allianz. Die BIG zieht Konsequenzen und bleibt laut – für echten Schutz und politische Verantwortung.
Der Umweltverband BIG Fluglärm hat gemeinsam mit weiteren Initiativen ihren Austritt aus der Allianz für den Fluglärmschutz erklärt. Nach fast zehn Jahren Beteiligung ziehen die Unterzeichnenden eine ernüchternde Bilanz: Die Allianz sei strukturell wirkungslos und könne keine wirksamen Impulse mehr setzen. Der Schritt ist keine Abkehr vom Engagement, sondern Ausdruck des Anspruchs auf echte Beteiligung und wirksamen Fluglärmschutz.
Der Flughafen Hamburg hat heute eine neue Studie des HWWI präsentiert, die seine wirtschaftliche Bedeutung hervorhebt. Die BIG Fluglärm kritisiert die einseitige Ausrichtung: Umwelt- und Gesundheitskosten durch Lärm und Emissionen bleiben völlig unberücksichtigt. Allein durch Klimaschäden und Lärmbelastung entstehen jedes Jahr externe Kosten in mehrfacher Millionenhöhe – getragen von der Allgemeinheit, nicht von der Luftfahrt.