Während Hamburg sich als nachhaltige Metropole inszeniert, steigen die nächtlichen Flugbewegungen auf Rekordniveau – 197 Flüge nach 23 Uhr allein bis Mai. Die Verspätungsregelung schützt nicht, sie legitimiert. Kritik daran wird vom Flughafen als „Stimmungsmache“ diffamiert. Die BIG Fluglärm Hamburg hält dagegen: mit klaren Daten, rechtlichen Schritten und der Forderung nach echter Nachtruhe statt PR-Rhetorik. Hamburg braucht Regeln – keine Ausnahmen für wirtschaftliche Interessen.
10 Euro weniger – und der Standort ist gerettet? So lautet die Erzählung des BDL. Dabei zeigt das DLR-Gutachten: Nur 3,2 % der Verkehrsflaute gehen auf gestiegene Standortkosten zurück. Trotzdem wird ein Lobbyaufwand betrieben, als hinge das Bruttosozialprodukt am Bordkaffee. Die 10-Euro-Frage ist kein Sachargument – sie ist Symbol einer Branche, die Maß, Mitte und Wirklichkeit verloren hat. Willkommen im Theater der Absurditäten.
Am Erdüberlastungstag hat Deutschland alle Ressourcen verbraucht, die die Erde für ein Jahr bereitstellen kann – wenn alle so lebten wie wir. Der Luftverkehr spielt dabei eine zentrale Rolle: klimaschädlich, privilegiert und wachstumsorientiert. Kurzstreckenflüge, Steuerbefreiungen und ausbleibende Regulierung machen den Sektor zum blinden Fleck der Klimapolitik. Eine echte Verkehrswende braucht auch ein Umdenken beim Fliegen.