Wahlprüfsteine von BIG Fluglärm in Hamburg zur Bürgerschaftswahl am 02.03.2025 / Antworten von der CDU Hamburg

Der Umweltverband BIG Fluglärm in Hamburg hat mehrere Parteien gebeten, zu unseren Wahlprüfsteinen anlässlich der Bürgerschaftswahl 2025 Stellung zu nehmen. 

Hier die Antworten von der CDU Hamburg vom 20.02.2025:

Frage 1:

Schutz sensibler Zeitfenster und der Nacht
Ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr und eine Begrenzung der Flugbewegungen in den Tagesrandzeiten (6 bis 7 Uhr und 21 bis 23 Uhr) mindert die gesundheitlichen Belastungen der Fluglärmbetroffenen. Wie setzen Sie sich für den Schutz dieser Zeiten ein?

Die CDU steht zu den Betriebszeiten von 6 bis 23 Uhr. Starts und Landungen in der Zeit von 23 bis 0 Uhr müssen die Ausnahme werden und müssen endlich deutlich spürbarer sanktioniert werden.

Frage 2:

Nachhaltiger und sozial gerechter Lärmschutz
Unterstützen Sie verbindliche und nachhaltig finanzierte Fluglärmschutzprogramme für alle betroffenen Anwohner? Wenn ja, wie stellen Sie sicher, dass diese Programme effektiv umgesetzt werden und sozial gerecht ausgestaltet sind?

Wir wollen den passiven Lärmschutz deutlich ausweiten und dafür die Fluglärmschutzzonen erweitern. So würden mehr Menschen in Hamburg in den Genuss von Fluglärmschutzmaßnahmen an ihren Gebäuden kommen.

Frage 3:

Förderung alternativer Technologien zur Lärm- und Emissionsreduktion
Welche Schritte planen Sie, um leisere Flugzeugtypen und alternative Antriebstechnologien wie Wasserstoff zu fördern und eine Reduktion von Lärm- und Schadstoffbelastungen zu erreichen?

Wir wollen, dass mehr leisere Flugzeugtypen Hamburg anfliegen. Dafür müssen noch mehr Anreize über die Landeentgelte geschaffen werden. Darüber hinaus werden wir Airbus bei ihren Planungen zu alternativen Antriebstechniken unterstützen.

Frage 4:

Kurzstreckenflüge und klimafreundliche Alternativen
Unterstützen Sie ein Verbot von Kurzstreckenflügen zugunsten von Bahnverbindungen? Wie wollen Sie sicherstellen, dass diese Maßnahmen auch die Lärmbelastung in Hamburg spürbar reduzieren?

Die CDU steht für Technologieoffenheit und möchte Menschen nicht vorschreiben, welche Mobilitätsangebote sie nutzen sollen.

Frage 5:

Nutzung des Fluglärm-Messstellennetzes für verbindliche Maßnahmen
Wie wollen Sie sicherstellen, dass die durch das Fluglärm-Messstellennetz erhobenen Daten verbindlich für Lärm- und Gesundheitsschutzmaßnahmen genutzt werden? Planen Sie eine stärkere Verknüpfung mit politischen Entscheidungen?

Gesetzliche Grenzwerte des Fluglärm-Messstellennetzes müssen regelmäßig überprüft werden und sollen den politische Entscheidern als Grundlage für notwendige Fluglärmschutzmaßnahmen dienen.

Frage 6:

Gesundheitsschutz als oberstes Ziel
Wie priorisieren Sie die Gesundheit der Anwohner gegenüber den wirtschaftlichen Interessen des Flughafens? Sind Sie bereit, Maßnahmen durchzusetzen, die eventuell wirtschaftliche Nachteile für den Flughafen bedeuten?

Die Gesundheit aller Hamburgerinnen und Hamburger hat für die CDU oberste Priorität. Der Hamburger Flughafen ist gleichzeitig ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Wirtschaftsmetropole Hamburg. Die CDU steht vor diesem Hintergrund zu einem Einklang von Wirtschaftlichkeit sowie Gesundheitsschutz. Deshalb soll der Fluglärm auch reduziert werden.

Frage 7:

Flugtaxen sind eine potenziell neue Quelle von Fluglärm und Umweltbelastungen in dicht besiedelten Gebieten. Unterstützen Sie die Einführung von Flugtaxis in Hamburg? Wenn ja, welche Maßnahmen planen Sie, um negative Auswirkungen auf Lärmschutz, Umwelt, die Lebensqualität der Anwohner zu verhindern?

Auch Flugtaxis für die Personenbeförderung und Drohnen für den Warentransport können in einer smarten Stadt der Zukunft eine Rolle im Mobilitätsmix spielen – wir beobachten die Entwicklung aufmerksam und sind offen für Innovationen. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass wir von entsprechender Einführung von Flugtaxis und deren Regelungen in Hamburg weit entfernt sind.

Frage 8:

Transparenz und Bürgerbeteiligung. Die Flughafenpolitik hat erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Anwohner. Unterstützen Sie transparente Entscheidungsprozesse und eine stärkere Bürgerbeteiligung bei Fluglärm- und Klimaschutz? Wenn ja, welche konkreten Schritte planen Sie?

Wir stehen weiterhin für eine starke Bürgerbeteiligung, auch beim Thema Fluglärm. Dafür wurde eigens die „Allianz für Fluglärmschutz“ eingerichtet. SPD und Grünen nutzen dieses Gremium weiterhin nur zum Gedankenaustausch. Gemeinsam mit den Anwohnerinnen und Anwohnern muss ein ernsthafter Dialog entstehen, aus dem man dann auch Optimierungen beim Fluglärmschutz ableitet.


Eine Gesamtbewertung der Antworten auf die Wahlprüfsteine und Positionen der Parteien folgt sobald alle Antworten der angefragten Parteien vorliegen.

Weitere Informationen zu den Positionen der Partei und dem Wahlprogramm sind zu finden unter:

www.big-wahlspezial.de