Hamburg braucht Ruhe für Ideen, Innovation und Exzellenz

Hamburg will Exzellenzstandort sein – für Wissenschaft, Forschung, Kreativwirtschaft, Start-ups und Zukunftstechnologien. Die Stadt will Talente anziehen, internationale Fachkräfte binden, junge Menschen begeistern und Lebensqualität sichern. Doch was häufig übersehen wird: Kreativität, Innovation und geistige Leistungsfähigkeit gedeihen nicht im Lärm. Sie brauchen Ruhe, Erholung – und vor allem: gesunden Schlaf.

Nachtruhe ist kein Luxus. Sie ist eine essenzielle Voraussetzung für körperliche Gesundheit, seelisches Gleichgewicht und mentale Stärke. Wer nachts nicht schlafen kann, weil im Minutentakt Maschinen über Wohnviertel donnern, wird krank. Wer morgens übermüdet ist, kann keine Spitzenforschung betreiben, keine komplexen Probleme lösen und keine kreativen Prozesse steuern. Eine Metropole, die ihre Nachtruhe nicht schützt, gefährdet ihre Innovationskraft.

Fluglärm verhindert Zukunft

Genau das ist in Hamburg der Fall. Der Flughafenbetrieb kollidiert Tag für Tag – und zunehmend Nacht für Nacht – mit dem Anspruch, eine Stadt der Zukunft zu sein. Die anhaltenden Verspätungen nach 23 Uhr, der fehlende politische Wille zur Begrenzung des Störbetriebs und die Privilegierung des Luftverkehrs gegenüber dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung stehen sinnbildlich für ein veraltetes Denken: Wirtschaft gegen Umwelt, Verkehr gegen Lebensqualität, Standort gegen Schutz.

Doch Hamburg kann mehr. Die Stadt kann zeigen, dass urbanes Leben, ökologische Verantwortung und wirtschaftliche Stärke kein Widerspruch sind – wenn man konsequent umsteuert. Ein leistungsfähiger Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort braucht keine Flugbewegungen bis tief in die Nacht. Er braucht Verlässlichkeit, Verbindlichkeit und klare Grenzen.

Hamburg braucht eine echte Nachtflugregelung. Nicht für eine Lobby – sondern für alle, die hier leben, denken, lehren, forschen, erfinden und Zukunft gestalten.

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