3. Nationale Luftfahrtkonferenz in Hamburg:
Klimaschutz im Luftverkehr nur mit Reduktion und weniger Wachstum erreichbar

Der BIG Dachverband der Bürgerinitiativen und Vereine für Fluglärm-, Klima- und Umweltschutz protestiert gemeinsam mit den Umweltverbänden BUND Hamburg und ROBIN WOOD sowie anderen Klimagruppen vor der 3. Nationalen Luftfahrtkonferenz in Hamburg. Gemeinsam fordern wir von der Bundesregierung und dem Hamburger Senat konsequente Maßnahmen für einen wirksamen Klimaschutz im Luftverkehr.

Initiativen und Verbände befürchten, dass erneut die Chance vertan wird, den Pfad einer echten Transformation des Luftverkehrs zu wirksamen Klimaschutz zu beschreiten. Das vom Luftverkehr angestrebte Wachstum von bis zu vier Prozent pro Jahr gefährdet die Erreichung der Klimaziele massiv. Nur mit aktuell utopischen „High-Tech-Lösungen“ kann das von der Luftverkehrsbranche ausgegebene Ziel bis 2050 klimaneutral zu sein erreicht werden.

Martin Mosel, Vorsitzender des BIG Dachverbandes in Hamburg, dazu:

„Die ständige Nabelschau der Scheinlösungen in der Luftverkehrsbranche bringt uns dem Ziel nicht näher. Das Wachstum des Flugverkehrs widerspricht massiv den Klimazielen und muss beendet werden. Die homöopathischen Beimischungsquoten von kritischem Biokerosin und synthetischen Kraftstoffen, die in den erforderlichen Mengen nicht einmal zur Verfügung stehen, sind zu gering und die Entwicklung neuer Flugzeuge mit Batterien oder Wasserstoff-Tanks ist innerhalb der aktuellen Zielsetzungen des Klimaschutzgesetzes nicht erreichbar. Zahlreiche Spitzenvertreterinnen und Spitzenvertreter der Luftverkehrsbranche und viele Experten bestreiten inzwischen offen, dass das Ziel der Klimaneutralität des globalen Luftverkehrs bis 2050 auf diesem Weg erreicht werden kann.“

Mosel betont, dass nur ein Ende des Wachstums und eine drastische Reduzierung des Luftverkehrs auf ein klimaverträgliches Maß den Ansprüchen an einen klimafreundlichen Luftverkehr gerecht werden kann.

„Ein aktuell veröffentlichtes Rechtsgutachten der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) zeigt die Möglichkeiten auf, die Start- und Landerechte im Luftverkehr bis 2030 mit jährlich 3 Prozent zu reduzieren. Diese zunächst zeitlich begrenzte regulatorische Maßnahme kann aktuell den wichtigsten Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen des Luftverkehrs leisten“, so Mosel.