„Ich habe fertig!“ – Präsident der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) tritt überraschend zurück

Am vergangenen Dienstag ist der Präsident der Bundesvereinigung gegen Fluglärm, Carl Ahlgrimm, mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Vorausgegangen ist ein sich bereits seit längerem etablierter Streit um seine Amtsführung und die inhaltliche Ausrichtung der Bundesvereinigung. Auslöser des jetzt überraschenden Rücktritts am Dienstag, nur drei Tage vor der Mitgliederversammlung am heutigen Freitag in Frankfurt/Main, war wohl ein offener Vertrauensschwund im Vorstand.

Wie der „Pressedienst Fluglärm“ berichtet, kommt der Rücktritt Ahlgrimms nicht ganz unerwartet. Ahlgrimm hätte bereits eine gewisse Amtsmüdigkeit gezeigt und mehrfach seinen Rückzug angeboten. Der seit 2019 amtierende Ahlgrimm hatte sich in diesem Jahr dennoch für eine erneute Kandidatur als Präsident entschieden.

Ahlgrimm tritt nicht nur als Präsident der Bundesvereinigung zurück, sondern legt auch seine Mitgliedschaften in den Fluglärmkommissionen von Berlin, Dresden und Bremen sowie in verschiedenen Ausschüssen und Arbeitsgruppen nieder. Zugleich hat er auch seine Mitgliedschaft in der Bundesvereinigung beendet und ist ausgetreten.

Wie es nun nach diesem Paukenschlag in der Bundesvereinigung weitergeht, ist völlig offen. Auf eine Nachfolge als Präsidentin oder Präsident ist niemand vorbereitet. Ahlgrimm war einziger Kandidat für das Amt. Ob es überhaupt eine Wahl am Freitag geben wird, bleibt völlig offen. Mit so einem Coup des ehemaligen Präsidenten hatte niemand gerechnet. Ahlgrimm selbst wird sich von den Mitgliedern der Bundesvereinigung nicht mehr verabschieden und an der Jahreshauptversammlung nicht teilnehmen. Von seinen Vorstandskollegen verabschiedete sich Ahlgrimm mit dem knappen Gruß: „Ich habe fertig!“.

Quelle: airliners, Pressedienst Fluglärm