Am morgigen Samstag, 22. August 2020, ist der diesjährige Weltüberlastungstag (Earth Overshoot Day), der den Zeitpunkt im Jahr markiert, ab dem die zur Verfügung stehenden Ressourcen in der Welt verbraucht sind.
Trotz der seit Jahren stattfindenden Klimaproteste, trotz des Wissens, der Erkenntnisse und Vereinbarungen der Staaten dieser Welt, rückt der Tag des Erdenverbrauchs immer früher in das Jahr. In diesem Jahr hat der coronabedingte Lockdown den Weltüberlastungstag um wenige Tage nach hinten verschoben. „Es beweist sich, dass mit einer Veränderung des gewohnten Verbrauchsverhaltens unserem Planeten eine winzige Verschnaufpause ermöglicht wurde“, stellt der Hamburger Luftfahrtkritiker Martin Mosel fest.
„Wir leben über unsere Verhältnisse und überziehen das Konto im Bewusstsein, dass wir am Ende unserer Zeit den uns Nachfolgenden einen riesigen Schuldenberg in Form zerstörter Umwelt, Gesellschaft und des unumkehrbaren Klimawandels hinterlassen. Mit unserem ungezügelten Konsumverhalten zerstören wir unsere Lebensgrundlagen. Warum müssen die Menschen bis zu 5 Mal im Jahr in den Urlaub fliegen? Zu fast 80 Prozent generiert sich der Luftverkehr aus Freizeitflügen und ein Fünftel der Reisen sind Ultrakurzstreckenflüge von unter 500 Kilometern. Mit jedem einzelnen Flug überziehen wir bereits unser ökologisch verträgliches Konto“, klagt Mosel an.
Die Krise in der Krise, die Coronapandemie inmitten der Klimakrise, hat gezeigt, dass es noch eine winzige Chance gibt, den bisherigen Weg umzukehren. „Wir müssen jetzt die Chance für einen Neuanfang ergreifen. Es reicht eben nicht aus das System einfach neu zu starten, sondern wir müssen uns komplett resetten, also ein neues optimiertes Be- triebssystem aufspielen“, sagt Mosel.